Insel Hiddensee/DDR, 1988: Am Strand erfolgt eine Lautsprecherdurchsage: „Werte Urlauber, Feeling B aus Prenzlauer Berg werden in den kommenden zwei Stunden auf der Promenade ein Konzert geben. Wir bitten um Verständnis für die eventuell auftretende Lärmbelästigung.“ Die Mitglieder der Band heben sich allein mit ihren gefärbten Haaren deutlich vom biederen Look der meisten Urlauber/-innen ab. Zum schnellen Rhythmus und den harten Gitarrenriffs singt Aljoscha Rompe: „Wir wollen immer artig sein, denn nur so hat man uns gerne.“ Aus den Strandkörben schälen sich einige Punks, die anfangen Pogo zu tanzen. Ungläubige Blicke legen sich auf die jungen Männer, die mit schweren Arbeitsstiefeln und Tarnfleckhosen scheinbar gar nicht an den Strand passen. „Endlich ist mal was los, sonst gibt es hier doch nichts“, sagt einer der Jugendlichen später im Interview. Das Gefühl der Apathie kommt in mehreren Gesprächen zum Tragen: Langeweile und Stillstand als Lebensgefühl einer Generation – aber auch Ausdruck der DDR in den letzten Zügen. Sandow-Frontmann Kai-Uwe Kohlschmidt beschreibt die Atmosphäre im Land als „verstaubte Zufriedenheit“, während er einen neu geschriebenen Song anmoderiert, der vom Niemandsland handelt. Gesungen klingt es wie „Niemands Land“. Die Strophe endet mit dem Vers: „I want a new life / I want a new life!“
Regie: Dieter Schumann Drehbuch: Jochen Wisotzki, Dieter Schumann Mitwirkende: Tamara Danz, Dirk Zöllner, Kai-Uwe Kohlschmidt, Arthur „Aljoscha“ Rompe, Paul Landers, Christian „Flake“ Lorenz u.a.